top of page
  • AutorenbildFacharzt-Zentrum QmediKo

Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber

Viele Medikamente „rauben“ Ihnen lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe - Bericht zum Vortrag der QmediKo-Apotheke von Stefanie Leiprecht und Josef Wagner.


Die Referenten stellten dem Publikum zunächst anschaulich dar, was Mikronährstoffe sind und wie sich ein Mikronährstoffmangel im Körper äußert. Zu den Mikronährstoffen zählen zum Beispiel die Vitamine A, B, C, D, E und K, Mineralstoffe wie Calcium oder Magnesium und Spurenelemente wie Eisen oder Zink. Mikronährstoffe sind für den menschlichen Körper überlebenswichtig, denn sie sorgen für einen reibungslosen Stoffwechselablauf.

Eine unzureichende Versorgung mit Vitaminen und anderen Mikronährstoffen kann komplexe Störungen auslösen, die sich schleichend entwickeln. Bereits bei einer suboptimalen Bedarfsdeckung in einem frühen Stadium wird zum Beispiel das Immunsystem geschwächt, was zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führt. Auch Abgeschlagenheit und geringe Stressresistenz können erste Anzeichen eines Mangels sein.

In späteren Entwicklungsstadien kommen dann charakteristische Symptome zum Vorschein, die eindeutig einem bestimmten Mikronährstoff zugeordnet werden können, wie zum Beispiel eine Anämie durch Eisenmangel.


Im Folgenden gingen die Referenten auf fünf verschiedene Anzneimittel-Gruppen ein, um diese als Beispiel für Mikronährstoffräuber näher zu erläutern: Bewusst wählten die Apotheker hier Medikamente, welche die Patienten, die die verschiedenen Facharzt-Bereiche des QmediKo® aufsuchen, häufiger benötigen. Dies waren die Antibabypille, Bluthochdruckmittel (Antihypertensiva), Cholesterinsenker (Statine), Cortisonpräparate und Magen-Darm-Mittel (Säureblocker). So wird Beispielsweise Cortison bei verschiedensten Krankheiten wie Allergien, Asthma, Darm- und Hauterkrankungen, Multipler Sklerose und Rheuma eingesetzt und hat bei richtiger Anwendung in der Regel eine gute Verträglichkeit. Wie bei allen anderen Medikamentengruppen, die näher beschrieben wurden, sind auch beim Cortison die Nebenwirkungen vom Wirkstoff, der Dosierung und der Art und Dauer der Anwendung abhängig. Bekannte Nebenwirkungen wie erhöhtes Knochenbruch- und Osteoporise-Risiko lassen sich auf cortison-bedingte Störungen von Calcium und Vitamin D zurückführen. Die Referenten empfahlen begleitend zur Cortison-Therapie eine ergänzenden Einnahme von Vitamin D, Calcium, Omega-3-Fettsäuren, Selen und Vitamin E.


Das Fazit der Referenten Stefanie Leiprecht und Josef Wagner war: Es ist für den Patienten wichtig, sich bei seinem Arzt oder Apotheker zu informieren, welche Mikronährstoffe bei dauerhafter Medikamenteneinnahme beeinträchtigt werden und welche Mikronährstoffe die Therapie positiv unterstützen können. Es gibt nicht „die eine“ Empfehlung für alle Patienten, wie es der Vortrag verdeutlicht hat. Jeder Fall und jeder Patient ist individuell zu betrachten.


Im Anschluss an den Vortrag hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen: Die rege Diskussion machte deutlich, wie groß das Interesse sowohl an der Thematik allgemein als auch an der Klärung ganz individueller Probleme ist. Eine Besucherin bat um einen weiteren Vortrag zu diesem Thema, der weitere Arzneimittelgruppen umfasst, wie zum Beispiel Antidepressiva.




2.182 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page